Posts Tagged ‘Greening’

Ukraine-Krieg und Nahrungsmittel-Krise: Über Vor- und Nachteile der Produktion auf Brachen

19. April 2022

Der Krieg in der Ukraine läuft seit dem 24.Februar 2022. Eine Folge des Krieges besteht im Ausfall von Getreide-Exporten auf den Weltmarkt (wie bereits im Blogpost vom 09.03.2022 beschrieben). Die fehlende Getreidemengen aus der Ukraine könnten 50-60 Mio. t betragen. Wenn man unterstellt, dass Russland seine Getreide-Exporte zusätzlich einschränkt, so könnten 100 Mio. t Getreide in 2022 fehlen, was erhebliche Folgen für die Ernährungssicherheit im Nahen Osten, den Margreb-Staaten und Ost-Afrika hätte. Seit Beginn der Debatte wird immer wieder gefordert, die ÖVF-Brachen umzubrechen und für die Produktion von Nahrungsmitteln zu nutzen. Im folgenden Blogbeitrag werde ich mit Hilfe empirischer Befunde und Zahlen darlegen, warum der Mengeneffekt dieser Option recht übersichtlich ausfällt, die ökologischen Folgen jedoch erheblich sind.

Brache auf marginalem (schattigen) Standort bei Göttingen, 2015
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Entscheidungen bei der Ökologischen Vorrangfläche: Eine Experten-Befragung

1. Juni 2017

Seit der Einführung des Greenings und der ökologischen Vorrangfläche (ÖVF) wurde vielfach gefragt, was die Entscheidung der Landwirte beeinflusst. Um diese Frage haben wir Experten-Interviews durchgeführt, in denen wir die Experten zu den Entscheidungsgründen bei der ÖVF befragt haben. Das Ziel der Studie ist es, ein abstraktes Bild von den Entscheidungsgründen zu bekommen und konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der ÖVF speziell und der Naturschutzpolitik im allgemeinen zu bekommen.

 

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Kann das Greening grüner werden? Neue Studie in Conservation Letters gibt Antworten

21. Februar 2017

Eine neue Studie in „Conservation Letters“ zeigt, dass von der sog. ökologischen Vorrangfläche bisher eher geringe Wirkungen auf die Biodiversität ausgehen. Die letzte Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) 2013 hat als einen wichtigen Kernpunkt das Greening eingeführt, für das die EU jährlich 12 Mrd. EUR europaweit aufwendet. Hierbei hatten Experten vor allem auf die Wirkung der sog. Ökologischen Vorrangfläche (ÖVF) auf den Landwirtschaftsbetrieben gehofft, die helfen sollte, den Rückgang der Artenvielfalt in der Landwirtschaft zu stoppen. Wie fällt also die Bilanz der Ökologischen Vorrangfläche aus?

Hecken als ökologische Vorrangfläche im Eichsfeld: Biotopvernetzung für Fauna und Flora; Foto: Thomas Hesse 2016

Hecken als ökologische Vorrangfläche im Eichsfeld: Biotopvernetzung für Fauna und Flora; Foto: Thomas Hesse 2016

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Greening 2016 in Deutschland: Weiterhin geringe Wirkung für Biodiversität

4. Januar 2017

Eine Übersicht über die Entwicklung von Greening und der ökologischen Vorrangfläche (ÖVF) im Jahr 2016 wurden in der Woche vor Weihnachten von dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) als Bundestagsdrucksache Nr. 18/10569 veröffentlicht. Zu verdanken haben wir die umfangreichen Daten einer parlamentarischen Anfrage von MdB Dr. Kirsten Tackmann (Linke) und ihren Mitarbeiter*innen. Die Daten belegen, dass Landwirte weiterhin hauptsächlich produktive ÖVF-Optionen nutzen und für die Artenvielfalt kaum positive Effekte zu erwarten sind.

Pufferstreifen im Landkreis Göttingen

Pufferstreifen im Landkreis Göttingen – Maßnahme zum Schutz von Rebhühnern

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Fokus auf Biodiversität und öffentliche Leistungen: ein Vorschlag für die GAP 2021

21. November 2016

Am 7.November 2016 hat der Naturschutzbund (Nabu) e.V. in Berlin eine Studie zur zukünftigen EU-Agrarpolitik 2021 vorgestellt. Die Studie wurde von Rainer Oppermann, Anselm Fried, Natascha Lepp, Tobias Lepp (vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB)) und von mir erarbeitet. Ich werde im Folgenden beschreiben, welche Maßnahmen in dem Modell vorgesehen sind und wie mit diesem Modell die Herausforderungen im Bereich Umwelt und Biodiversität angegangen werden könnten. Im folgenden Beitrag stelle ich unser Modell vor.

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Das Kerstlingerröder Feld: Kulturlandschaft in der Nähe von Göttingen

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Ecological Focus Area 2016: Data from Lower Saxony suggest low impact

19. Oktober 2016

New data from Lower Saxony on the registration of ecological focus area (EFA) of the season 2016 are published now and the data show almost no changes: The EFA is still an expensive measure for taxpayers with low impact on the biodiversity. The first results of the implementation of the Ecological Focus Area (EFA) of 2015 were disappointing from an ecological point of view. But as always with new policy measures, there are a lot of child’s diseases to observe: There were a lot of administrative problems and obstacles and information deficits. In 2015, there were more precise information information by the ministries and the extension services could work and give recommendation to farmers. So the question is, whether farmers would implement more effective measures and whether the performance of EFA has been improved in the second year.

Line of trees as landscape feature

Line of trees as landscape element in Southern Lower Saxony

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Supporting Greening with Agri-Environmental Measures: Improvement or rather a waste of money?

21. Juni 2016

The concept of Greening of Direct Payments and more specifically the Ecological Focus Area (EFA) are going into their second year of implementation. I will discuss the pragmatic option to additionally support EFA by agri-environmental measures (AEM) in order to improve effectiveness of EFA. The experience in Germany do not deliver strong arguments for this option. The advantage of this option is the application within the existing CAP-framework.

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One effective EFA-option: Flouring strip with phacelia in Lindau, South Lower Saxony

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Greening 2015: First preliminary data show necessity for further reform

13. April 2016

As one main element of the EU’s CAP-Reform 2013, the Greening of EU Direct Payments has been implemented for in 2015 the first year. In the last weeks some first data on the implementation of Greening and the Ecological Focus Area (EFA) were unofficially presented by the EU Commission. I want to share these data and do a bit of commenting on them.

Ploughing 2016 in Northern Germany

Ploughing on the Island of Föhr, in 2016 in Northern Germany

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Ecological Focus Area in Germany: The Full Dataset

8. Oktober 2015

Today, the German Ministry for Food and Agriculture published the press-release No. 191 with the full-dataset on the registration of ‚Ecological Focus Area‚ by farmers in 2015 in Germany. The data mainly confirm the rather low impact of greening and ecological focus area on biodiversity.

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Greening and Ecological Focus Area: First Data on Decisions in Germany

7. Oktober 2015

Some weeks ago, we asked on this blog how farmers would implement Greening 2015 and which options they would choose in order to comply with the criterion of the ‘ecological focus area (EFA)’. The main message was that farmers would probably prefer to use the options of catch crops, nitrogen-fixing crops and fallow land, since they provide cost-advantages against the classical biodiversity options such as buffer-strips and landscape elements. This expectation was also based on the fact, that the latter go alongside with legal insecurity. In addition, structural policies and the practise of direct-payments before 2013 lead to a situation, where farmers would rather exclude landscape elements from their registered farm land. Overall, the expectation was that landscape-elements and buffer-strips (as the most effective options to support biodiversity) would hardly be chosen by farmers.

EFA Fallow land in the region of Göttingen

EFA Fallow land in the region of Göttingen

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